Wir Frauen sind oft mit zusätzlichen Hürden konfrontiert, wenn es darum geht, allein zu reisen. Nicht selten halten uns Ängste oder gesellschaftliche Erwartungen zurück. Doch wie wäre es, diese selbstgesetzten Grenzen zu überwinden und loszuziehen? Voller Mut und (Selbst-) Vertrauen.
SCHRITT FÜR SCHRITT
Stell dir vor, du stehst am Flughafen – das Handgepäck in der einen, Reisepass und Bordkarte in der anderen Hand. Vor wenigen Minuten hast du dich von deinen liebsten Menschen verabschiedet. Du lässt sie für eine gewisse Zeit zurück, gemeinsam mit deiner vertrauten Umgebung und deiner Komfortzone. Seit Tagen schon rebelliert dein Magen beim Gedanken an diesen Moment. Dieser Moment, der dir Schauer über den Rücken jagt und den du trotzdem schon so lange herbeigesehnt hast. Dein Herz klopft und hüpft im Samba-Takt, denn du weißt genau: Auf der anderen Seite des Gates liegt die Welt – unbekannt, aufregend, herausfordernd.
Kannst du es fühlen? Oder fällt es dir schwer? Ertönt in deinem Kopf schon beim kleinsten Gedanken an ein Abenteuer diese Sorgenflüsterer-Stimme, die ungebeten aber unaufhaltsam ihr Netz aus Überzeugungsfäden in deinem Gehirn spinnt: „Das ist nichts für dich“, „Andere können so etwas machen…aber doch nicht DU“, „Du bist nicht mutig genug“, „Du bist nicht stark genug“, „Du kannst doch nicht xyz zurücklassen und einfach machen, worauf du Lust hast.“
Hmm… Und dann ist da ja auch noch deine Komfortzone. Warm, kuschelig und sicher. Willst du da wirklich raus? Traust du dich?
Wir Frauen sind oft mit zusätzlichen Hürden konfrontiert, wenn es darum geht, allein zu reisen. Nicht selten halten uns Ängste oder gesellschaftliche Erwartungen zurück. Doch wie wäre es, diese selbstgesetzten Grenzen zu überwinden und loszuziehen? Voller Mut und (Selbst-) Vertrauen?
In diesem Artikel wollen wir genau darüber sprechen. Wie wir Zweifel und Ängste loslassen, unsere Komfortzone verlassen und unsere Träume endlich in die Realität umsetzen können. Denn eines ist klar: Das Leben wartet nicht auf uns. Jeder aufgeschobene Traum ist ein verlorenes Abenteuer. Also, lass uns mutig sein und die Welt erobern – Schritt für Schritt.
DIE ZWEIFEL: EIN NATÜRLICHER BEGLEITER
Zweifel sind etwas ganz Normales. Jeder Mensch, der vor einer großen Herausforderung steht, kennt das Gefühl. Sei es eine Reise in fremde Länder, ein beruflicher Wechsel oder eine Veränderung im Privatleben.
Unser Nervensystem reagiert auf Unbekanntes oft mit Stress oder Angst, weil es in erster Linie darauf ausgelegt ist, uns zu schützen. Evolutionär betrachtet bedeutete das Bekannte Sicherheit, während das Unbekannte potenzielle Gefahren birgt. Wenn wir also etwas Neues wagen, aktiviert unser Gehirn automatisch den „Fight-or-Flight“-Modus. Dieser Mechanismus stammt aus einer Zeit, in der das Überleben oft von schnellen Reaktionen auf Gefahren abhing.
Auch wenn viele dieser Bedrohungen heute nicht mehr existieren, rebelliert das Nervensystem nach wie vor gegen alles, was unbekannt und somit „unsicher“ ist. Mit dem Ziel uns zu schützen und uns in unserer Komfortzone zu halten. Doch innerhalb der Komfortzone sind persönliches Wachstum und mutige Entscheidungen nahezu unmöglich. Was von der Natur als Schutzreaktion angelegt wurde, wird somit oft zur Sackgasse für unsere Träume. Es gibt jedoch Wege, die dich hinausführen. Ein paar zeigen wir dir hier:
5 WEGE, UM DEN FIGHT-OR-FLIGHT MODUS ZU ÜBERWINDEN
Akzeptanz: Der erste Schritt, um Zweifel zu überwinden, ist sie anzuerkennen. Ja, es gibt Risiken, ja, es gibt Unsicherheiten. Aber diese gehören zum Leben. Die Kunst besteht darin, diese Zweifel zu akzeptieren, ohne sich von ihnen lähmen zu lassen.
Atemübungen und Meditation können helfen, das Nervensystem zu beruhigen. So fördert zum Beispiel die 4-7-8 Atmung (4 Sekunden einatmen, Atem 7 Sekunden anhalten, 8 Sekunden ausatmen), das Gefühl von Ruhe und Entspannung.
Bewegung: Emotion = Energy in Motion. Bewegung hilft beim Stressabbau. Egal ob Yoga, Joggen, Tanzen…lass es raus!!
Sprich mit anderen über deine Ängste: Manchmal reicht schon ein anderer Blickwinkel, um die ein oder andere Sorge als irrational zu entlarven. Hier hilft es vor allem, Kontakte zu Frauen zu knüpfen, die bereits das getan haben, was du tun willst. Frauen, die schon einmal allein gereist sind, können dir aus eigener Erfahrung berichten, wie sie ihre Ängste und Sorgen überwunden haben. Das motiviert unglaublich. Was andere können, kannst du auch!
Mach es trotzdem: Stell dir vor, wie viele Abenteuer uns entgehen, wenn wir immer auf der sicheren Seite bleiben. Es gibt ein Sprichwort: „Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern das Überwinden derselben.“ Willst du etwas tun – dann tue es. Hast du Angst – dann tue es eben mit Angst.
BEDENKEN: WAS KÖNNTE SCHIEF GEHEN?
Aber lass uns deine Bedenken doch noch einmal etwas genauer anschauen. Bei der Frage „Was könnte schiefgehen?“ wird unser Gehirn oft sehr kreativ. Es erzeugt die wildesten Fantasien und malt sich in den buntesten Farben aus, was alles daneben gehen könnte. Puh, und das ist eine ganze Menge. Was hat die Kollegin da neulich erzählt? Und stand nicht erst gestern in der Zeitung, dass…?
Wenn wir an das Alleinreisen denken, kommen viele Fragen auf: „Was, wenn ich mich verlaufe?“, „Was, wenn ich mich unsicher fühle?“, „Was, wenn ich niemanden zum Reden finde?“.
Diese Bedenken sind berechtigt, aber sie sollten nicht unser Handeln bestimmen. Stattdessen sollten wir sie als Wegweiser nehmen – als Herausforderungen, die uns zeigen, wo wir wachsen können.
Beginnen wir mit der Sicherheit, einem der größten Bedenken für alleinreisende Frauen. Hier gibt es keine Pauschallösung, aber wir können kluge Entscheidungen treffen. Informiere dich im Voraus über dein Reiseziel: Welche Viertel sind sicher? Welche Transportmittel werden empfohlen? Und ja, du kannst auch in der Ferne wachsam und selbstbewusst bleiben, ohne dich ständig von Angst leiten zu lassen.
Ein weiterer Punkt ist die Einsamkeit. Viele haben Angst, sich allein zu fühlen, wenn sie ohne Begleitung reisen. Doch lass uns hier mal einen Perspektivwechsel wagen: Allein zu sein bedeutet nicht, einsam zu sein. Es gibt so viele Möglichkeiten, unterwegs Kontakte zu knüpfen – sei es in Hostels, bei Stadtführungen oder einfach beim Erkunden neuer Orte. Das Wichtigste ist, offen und neugierig zu bleiben.
Und dann gibt es noch die kleinen logistischen Bedenken: „Was, wenn ich meinen Anschlussflug verpasse?“, „Was, wenn ich meine Unterkunft nicht finde?“. Diese Sorgen sind meistens in unserem Kopf viel größer, als in der Realität. Mit ein bisschen Vorbereitung und Gelassenheit lassen sich die meisten dieser Situationen leicht bewältigen. Außerdem zeigt die Erfahrung, dass nicht selten genau in solchen Situationen auf einmal Hilfestellungen kommen, die du nie erwartet hättest.
Oft wird einem rückblickend sogar klar, dass die zunächst unangenehme Situation vielleicht sogar für etwas gut war. Hättest du den Flug nicht verpasst, hättest du vielleicht nicht die andere, alleinreisende Frau im nächsten Flugzeug kennengelernt. Oder du erfährst später, dass alle in der Unterkunft, in die du eigentlich wolltest, dort sehr unzufrieden waren.
Und selbst wenn nichts Gutes aus der Situation entsteht: Es ist eine Geschichte, die du später erzählen kannst. Jeder Fehler, jede kleine Panne wird Teil deines Abenteuers.
Wenn du ganz konkret etwas tun willst, um deine Bedenken abzuschwächen, probier es mal hiermit:
Schreibe eine Liste: Worüber machst du dir Sorgen, wenn du daran denkst, als Frau allein zu verreisen.
Streiche alle Dinge, die du nicht kontrollieren oder beeinflussen kannst.
Schau dir an, was übrig bleibt. Schreib dir ein oder zwei Schritte auf, was du unternehmen kannst. Die meisten Sorgen kommen daher, dass wir das Gefühl haben, festzustecken und machtlos und unvorbereitet zu sein. Kleine, aber klar definierte Actionsteps können hier helfen.
DIE KOMFORTZONE VERLASSEN: DER ERSTE SCHRITT
Jetzt kommt der schwierigste Teil: Den ersten Schritt zu wagen. Es ist nicht einfach, das Gewohnte hinter sich zu lassen und ins Unbekannte zu springen. Unsere Komfortzone ist bequem, sie gibt uns Sicherheit. Doch echte Veränderung, echtes Wachstum, passiert nur außerhalb dieser Komfortzone.
Wie gesagt, die Lösung lautet, in kleinen Schritten vorzugehen. Du musst nicht sofort eine Weltreise machen oder von heute auf morgen dein Leben komplett umkrempeln. Fang klein an. Vielleicht mit einem Wochenendtrip in eine nahegelegene Stadt. Setz dich allein in ein Café oder bitte fremde Menschen um Hilfe bei der Suche nach einem Restaurant o.ä. Du wirst schnell merken – dir passiert nichts.
Der Schlüssel ist, dir zu vertrauen. Du wirst auf deiner Reise Menschen treffen, die dich inspirieren. Du wirst Orte sehen, die dich verändern. Und vor allem wirst du dich selbst besser kennenlernen. Dieser erste Schritt ist der Anfang eines Abenteuers, das größer ist als jeder Zweifel, den du je hattest.
TIPPS UND TRICKS: SO WAGST DU DEN SPRUNG INS UNBEKANNTE
Um den ersten Schritt ins Alleinreisen zu wagen, gibt es weitere praktische Tipps, die dir helfen können:
Recherchiere im Voraus: Informiere dich gut über dein Reiseziel. Lies Reiseblogs, Foren oder schaue YouTube-Videos. Je mehr du über ein Land oder eine Stadt weißt, desto weniger fühlt es sich wie „das Unbekannte“ an.
Packe leicht: Das klingt simpel, hat aber einen tiefen Sinn. Weniger Gepäck bedeutet mehr Freiheit. Du bist flexibler, mobiler und musst dich nicht mit schweren Koffern herumschlagen. Denn, wie Silbermond singt: „Eines Tages fällt dir auf Dass du 99 % nicht brauchst Du nimmst den Ballast und schmeißt ihn weg Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck.“
Plane, aber nicht zu viel: Es ist gut, eine Vorstellung davon zu haben, was du machen möchtest, aber lass dir Raum für Spontanität. Einige der besten Erlebnisse kommen unerwartet.
Vertraue auf deine Intuition: Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, hör auf dieses Gefühl. Deine Intuition ist oft dein bester Begleiter, besonders wenn du allein unterwegs bist.
Hab keine Angst vor Fehlern: Du wirst dich verlaufen. Du wirst wahrscheinlich etwas Falsches bestellen. Vielleicht verpasst du sogar einen Bus oder einen Zug. Aber das gehört dazu. Diese „Fehler“ sind später oft die besten Geschichten, an die du dich mit einem Schmunzeln zurückerinnerst.
Tritt mit anderen in Kontakt: Ob es der Besitzer des kleinen Cafés, in dem du isst, oder andere Reisende in deiner Unterkunft sind – es gibt immer Möglichkeiten, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Oft entstehen die schönsten Begegnungen genau dann, wenn du am wenigsten damit rechnest.
TRÄUME NICHT AUFSCHIEBEN – ES KÖNNTE ZU SPÄT SEIN
Wir alle kennen das: „Irgendwann werde ich reisen.“ „Eines Tages werde ich meinen Traum leben.“ Doch wann ist dieses „irgendwann“? Wann ist dieser „eine Tag“? Die traurige Wahrheit ist, dass das Leben oft schneller vorbeizieht, als wir denken.
Wir warten auf den perfekten Moment, die perfekte Situation. Doch was, wenn dieser Moment nie kommt? Wir haben nur dieses eine Leben. Die Zeit, um unsere Träume zu leben, ist jetzt. Sicher, es gibt immer Gründe, etwas aufzuschieben: Berufliche Verpflichtungen, familiäre Bindungen, finanzielle Sorgen. Doch oft sind diese Gründe nur Vorwände, hinter denen wir unsere Ängste verstecken.
Es gibt ein berühmtes Zitat von Mark Twain, das lautet: „In zwanzig Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also, mach die Leinen los. Segle weg aus dem sicheren Hafen. Fange den Passatwind in deinen Segeln. Erkunde. Träume. Entdecke.“
Wir selbst sind die Einzigen, die die Verantwortung für unser Leben haben – auch dafür, unsere Träume nicht nur zu träumen, sondern sie zu leben. Denn wer weiß, was das Leben für uns bereithält? Wer weiß, welche Menschen und Erfahrungen auf der anderen Seite des Zweifels schon sehnlichst auf uns warten?
Vielleicht kommt irgendwann der Punkt, an dem wir es bereuen, dass wir nie den Mut hatten, diesen einen Schritt zu wagen. Vielleicht kommt irgendwann der Moment, in dem es zu spät ist. Und alles, was bleibt, ist die schmerzliche Frage: „Was wäre gewesen, wenn?“
LASS ES NICHT SO WEIT KOMMEN!
Die Welt wartet auf dich – auf mutige Frauen wie uns. Sie ist groß, sie ist bunt, und sie hat so viel zu bieten. Doch all das können wir nur erleben, wenn wir den Mut haben, unsere Komfortzone zu verlassen, unsere Zweifel zu überwinden und unsere Träume in die Tat umzusetzen.
Es ist an der Zeit, die Frage „Was wäre, wenn?“ endlich zu beantworten!
Ja, es ist nicht immer einfach. Ja, es wird Herausforderungen geben. Aber stell dir vor, wie stolz du auf dich sein wirst, wenn du zurückblickst und siehst, was du alles erlebt hast. Wenn du erkennst, dass du stärker bist, als du es dir jemals vorgestellt hast, und mutiger, als du es je für möglich gehalten hättest.
„WHAT IF I FALL? OH, BUT MY DARLING, WHAT IF YOU FLY?“


