Ein Abenteuer der besonderen Art: Mein Divemaster Training in Mosambik und das mit Mitte 30!

Tauchen Lernen Mosambik

Mut oder Wahnsinn? Wenn man als Frau mit Mitte 30 das Leben auf den Kopf stellt und nach einem Schicksalsschlag entscheidt, dass man seine Träume nicht aufschieben sollte.

In der Hektik des Alltags verlieren viele von uns den Kontakt zu ihren Träumen. So war es auch bei mir. Mit Mitte 30, fest verankert in meinem Beruf und meinem Leben in der Stadt, beschloss ich aus meinem Alltag auszubrechen und etwas ganz Neues zu erleben undvzu machen. Doch wie kam es dazu?

PLÖTZLICH ÄNDERT SICH DAS LEBEN

Mein Privatleben stand auf Grund eines, sehr einschneidenden, persönlichen Schicksalsschlag auf dem Kopf. In meinen ursprünglich gelernten Beruf, die Soziale Arbeit, wollte bzw. konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht zurück. Ein Urlaub auf Curaçao brachte dann die Wende. Ich beschloss das Tauchen zu lernen und buchte meinen ersten Kurs. Nun ja, was soll ich sagen… es war so unglaublich faszinierend wie das Tauchen sich positiv auf mich ausgewirkt hatte. Es war wie meditieren unter Wasser, der Körper kam zur Ruhe, der Fokus lag auf der ruhigen Atmung, der negative Gedankenstrudel aufgelöst.

DIE ENTSCHEIDUNG: MUT ODER WAHNSINN?

So reifte nach dieser Erfahrung in mir die Idee: Professionell Tauchen Lernen! Ich begann zu recherchieren, was ist wohl das Beste für mich? Welche Tauchorganisation, welcher Zeitraum, welches Land…? Da ich schon immer einen Hang zu Afrika hatte und ich zu Perfektionismus neige, bot sich das Dive Master Training in den malerischen sowie herausfordernden Gewässern von Tofo, hervorragend an! Ist es Mut oder Wahnsinn, mein Leben für mehrere Monate hinter mir zu lassen? Diese Frage stellte ich mir unzählige Male. Angst und Selbstzweifel kamen immer wieder auf, aber letztlich siegte dann doch der Mut und ich buchte den Kurs sowie meinen Flug nach Tofo, Mosambik.

ANKUNFT IN TOFO: EIN PARADIES MIT HERAUSFORDERUNGEN

Nach einigen Wochen mit Vorbereitungen und dem Fahren der Gefühlsachterbahn kam es zum tränenreichen Abschied. Tofo begrüßte mich dann nach der langen Reise mit strahlendem Sonnenschein, einer warmen Brise direkt am Indischen Ozean und noch mehr strahlenden Gesichtern. Die kleinen, sandigen Straßen, die freundlichen Einheimischen und das leuchtend blaue Meer ließen meine Zweifel für einen Moment verstummen. Doch schnell wurde mir bewusst, dass dieses Training kein Urlaub sein würde.

DIE ERSTEN TAUCHGÄNGE: KAMPF GEGEN DIE SELBSTZWEIFEL

Die ersten Tauchgänge waren eine Mischung aus Begeisterung und Unsicherheit. Obwohl ich schon tauchen gelernt hatte, stellte mir das intensive Training neue Herausforderungen. Atemkontrolle, Navigation und die Verantwortung für andere Taucher – all das erforderte ein hohes Maß an Konzentration und Geschicklichkeit.

Der Indische Ozean ist nicht immer ruhig und glasklar. Man kämpft mit Strömungen, gerät außer Atem, muss aufpassen, dass die Gruppe an Tauchern zusammenbleibt und muss auch bei schlechter Sicht den Überblick behalten, um niemanden in der Gruppe zu verlieren. Hinzu kamen die harte körperliche Arbeit, welche ich definitiv nicht gewohnt war, sowie die englische Sprache welche ich nicht in Perfektion beherrschte.

Immer wieder fragte ich mich, ob ich dieser Aufgabe gewachsen war. Was hatte ich mir bei diesem Entschluss gedacht?! Wie kann ich Verantwortung für andere Taucher*innen übernehmen, wenn ich doch selbst noch dabei bin zu lernen?

Bin ich den körperlichen Anforderungen gewachsen und kann die Tests bestehen? Diese Selbstzweifel nagten an mir, aber sie brachten auch eine wertvolle Lektion: Wachstum entsteht außerhalb der Komfortzone.

KAMERADSCHAFT UND UNTERSTÜTZUNG

Glücklicherweise war ich nicht allein. Die anderen Trainees und die erfahrenen Tauchlehrer:innen vor Ort bildeten eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützte. Schnell war ich in diese wertschätzende Gemeinschaft integriert. Es gab Tage, an denen wir zusammen lachten und Momente, in denen wir uns gegenseitig durch Tiefpunkte halfen. Diese Kameradschaft half mir, meine Zweifel zu überwinden und nicht aufzugeben.

BEGEGNUNGEN UNTER WASSER: EIN GEFÜHL VON FREIHEIT 

Die Unterwasserwelt von Tofo ist atemberaubend. Begegnungen mit Walhaien, Mantarochen und farbenfrohen Korallenriffen ließen mein Herz höherschlagen. Diese Erlebnisse erinnerten mich daran, warum ich mich auf dieses Abenteuer eingelassen hatte. Es war ein Gefühl von Freiheit, das alle Zweifel in den Hintergrund drängte und mich bestärkte, weiterzumachen.

DIE ABSCHLUSSPRÜFUNG: EIN MOMENT DER WAHRHEIT 

Nach Wochen intensiven Trainings, über 100 absolvierten Tauchgängen, einzelnen Zwischenprüfungen wie der Theorie, Schwimmtests und zahlreicher anderer Herausforderungen stand dann die Abschlussprüfung an. Das Demonstrieren aller 24 essenziellen Skills im Pool. Die Nervosität war greifbar, aber ich fühlte mich bereit. Nach dem Auftauchen dann die große Erleichterung. Ich hatte es tatsächlich mit Bravour gemeistert. Ein Moment purer Erleichterung und Stolz. Ich hatte es geschafft – trotz aller Selbstzweifel und Herausforderungen war ich nun PADI Dive Master.

RÜCKBLICK: EINE REISE ZU MIR SELBST

Die Zeit in Tofo war mehr als nur ein Tauchtraining. Sie war eine Reise zu mir selbst, eine Gelegenheit, Mut zu zeigen und über mich hinauszuwachsen. Heute, zurück in meinem Alltag, trage ich die Erinnerungen und die neu gewonnenen Fähigkeiten in mir. Sie erinnern mich daran, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verfolgen und dass der Mut, neue Wege zu gehen, stets belohnt wird.

LEBT EURE TRÄUME!

Das Dive Master Training in Tofo war eine der herausforderndsten und gleichzeitig bereicherndsten Erfahrungen meines Lebens. Dieses ganze Erlebnis hat mir gezeigt, dass Mut und Selbstzweifel oft Hand in Hand gehen und dass wahres Wachstum entsteht, wenn man sich den Herausforderungen stellt. Wenn auch du einen Traum hast, den du verwirklichen möchtest, dann sei mutig und wage den Schritt – die Belohnung ist es wert.

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